….. Tagesevangelium vom 19. Mai 2025
Evangelium Johannes 14, 21–26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt;
wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden
und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Judas – nicht der Iskáriot – fragte ihn:
Herr, wie kommt es, dass du dich nur uns offenbaren willst und nicht der Welt?
Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt,
wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben
und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.
Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht.
Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir,
sondern vom Vater, der mich gesandt hat.
Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin.
Der Beistand aber, der Heilige Geist,
den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren
und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
…. Besinnliches zum heutigen Evangelium:
In der Frage des Judas Thaddäus (V. 22) steckt zunächst das Erschrecken darüber, dass Jesus sich nicht, national-messianischen Erwartungen entsprechend, als König Israels machtvoll vor der Welt präsentieren (offenbaren) will. Nur die Jünger „sehen“ ihn (vgl. V. 19). Jesus gibt auf die Frage des Judas keine direkte Antwort. Auch nicht auf die Frage, die der Evangelist selbst aus der Frage des Judas wohl herausgehört hat: Warum hat die Welt Jesus nicht als den Messias erkannt? Der Jünger soll zunächst seine eigene Situation begreifen. Von der „Welt“ unterscheidet ihn die Tatsache, dass er das offenbarende Wort gehört und dass er geantwortet hat. Dadurch hat er Gemeinschaft mit Gott. Das Wort festhalten bzw. sich an ihm festhalten, in der Antwort bleiben und sich bewähren, das ist die Liebe, die Jesus vom Jünger verlangt. Wer so in der Liebe bleibt, der hat nicht nur seine Wohnung im Haus des Vaters (vgl. 14, 2); er selbst wird – jetzt schon – zur lebendigen Wohnung des dreifaltigen Gottes.
Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast.
Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.
(Roger Schulz)