Barabbas Kinderbibel

aus der Kinderbibel:

Es war ein jüdischer Brauch, anlässlich des Paschafestes einen Gefangenen zu begnadigen und freizulassen. Pilatus wollte Jesus freilassen, aber die Hohepriester waren entschlossen, ihren Willen durchzusetzen. „Jesus muss sterben“, sagten sie. „Er behauptet, Gottes Sohn zu sein. Das ist gegen unser Gesetz.“ Als Pilatus das hörte, bekam er Angst. Er befahl, Jesus auszupeitschen. Die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie ihm auf den Kopf und verspotteten ihn: „Sei gegrüßt, König der Juden!“ Dann führte Pilatus ihn vor die Menschenmenge. „Wollt ihr, dass ich euren König töte?“, fragte er. „Kreuzige ihn!“, kam die Antwort. „Kreuzige ihn und gib Barabbas frei!“ Mit den Worten „Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen“, ließ Pilatus den Mörder Barabbas frei, und die Soldaten führten Jesus ab.

Wer nicht jeden Tag die Bibel und die Zeitung liest,
weiß weder über die Welt Bescheid
noch über das, was die Welt braucht.

(Johannes Rau)


der Bär beroch

Zwei Kameraden
Zwei Kameraden gingen durch den Wald. Plötzlich sprang ein Bär hervor. Der eine lief weg und kletterte auf einen Baum, der andere blieb auf dem Pfad. Er warf sich auf die Erde und stellte sich tot. Der Bär ging zu ihm hin und schnüffelte an ihm herum. Der Mann hörte sogar auf zu atmen. Der Bär beroch sein Gesicht, glaubte er sei tot, und ging dann weg. Als der Bär weggegangen war, kam der andere vom Baum und lachte: „Na“ sagte er, „was hat der Bär dir ins Ohr gesagt?“ „Er hat mir gesagt, dass diejenigen böse Menschen sind, die in Gefahr ihren Kameraden im Stich lassen.“ (Leo Toistoi)