mit anderen Augen

Gott schauen
Am Ende seines Lebens wurde der alte König schwermütig. Missmutig ließ er alle Weisen des Landes rufen: „Ich habe alles in meinem Leben erlebt. Nur Gott habe ich nicht gesehen. Ihn will ich noch sehen. Ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich gebe euch drei Tage, dass ich Gott ins Angesicht schauen kann. Schafft ihr es nicht, werde ich euch töten lassen.“ Als die Tage vorüber waren, ließ er alle wieder vor sich rufen. Die Weisen blieben jedoch stumm. Als der zornige König ihr Todesurteil verkünden wollte, kam ein Hirte vom Feld. Er hatte vom Befehl des Königs gehört und sprach: „Erlaube mir, großer König, dass ich dir deinen Wunsch erfülle.“ – „Es geht um deinen Kopf“, antwortete der König, „wenn es dir nicht gelingt, werde ich dich töten lassen.“ Der Hirte nickte und führte den König vor das Schloss. Dann zeigte er auf die Sonne. „Schau hin, großer König.“ Der König wollte in die Sonne blicken, aber ihr Glanz blendete ihn so stark, dass er seine Augen schloss. „Aber König“, sprach der Hirte, „die Sonne ist doch nur ein kleines Stückchen der Schöpfung Gottes. Und du willst mit deinen schwachen, tränenden Augen Gott schauen? Geh und suche ihn mit anderen Augen!“ (Nach Leo Tolstoi)


durch Güte fruchtbar

Keine Erde ist so dürr,
dass sie nicht durch Güte fruchtbar wird.

(Franz von Sales)

Dieses ist das Vorgefühl des Ewigen:
Zeit haben zur Liebe.

(Rilke)

„Schmunzeliges“
Nach dem Haareschneiden bekommt Georg vom Friseur den Spiegel vorgehalten: "Ist es so recht, junger Herr?" "Hinten darf es noch etwas länger werden", erwidert Georg.

Gefährlich ist es, wenn wir mit uns selbst zufrieden sind.
(Teresa von Avila)

Achte auf die Blumen am Wegrand.
Sie sind das Lächeln, das dich durch den Tag begleitet.
(Marion Schmickler-Weber)

„Schmunzeliges“
Mozart hatte beim Komponieren einen Haydnspaß.

Unser Leben kann nicht immer voller Freude sein,
aber immer voller Liebe sein.

(Thomas von Aquin)