Verschenkt
Ein reicher Mann dachte auch im Sterben nur an das, woran er sein Leben lang gedacht hatte: an sein Geld. Mit letzter Kraft löste er den Schlüssel vom Band, das er um den Hals trug, winkte der Magd, deutete auf die Truhe neben seinem Lager und befahl ihr, ihm den großen Beutel Geld in seinen Sarg zu legen. Im Himmel angekommen sah er einen langen Tisch, auf dem die feinsten Sachen standen. "Sag, was kostet das Lachsbrot?" fragte er. Eine Kopeke wurde ihm geantwortet. "Und die Sardine?" "Gleich viel." "Und die Pastete?"" Alles eine Kopeke." Er schmunzelte. "Billig", dachte er, "herrlich billig!" Und er wählte sich eine ganze Platte voll aus. Aber als er mit einem Goldstück bezahlen wollte, nahm der Verkäufer die Münze nicht an. "Alter", sagte er und schüttelte den Kopf, "was hast du nur im Leben gelernt!" "Was soll das?", murrte der Alte. "Ist mein Geld nicht gut genug?" Da hörte er die Antwort: "Wir nehmen nur das Geld, das einer verschenkt hat."
(russische Legende)