„Herr, gib uns deinen Frieden!“
Segne mein Herz, dass es erkennt in den leisen Worten,
in den unscheinbaren Dingen, in den Fragen und Sorgen,
dass du da bist und mit deinem Segen wirkst.
Segne meine Wege, die dich suchen,
oft irren und manches Mal nur über Umwege zu dir finden.
Segne mich und alles, was ich bin.
Das Paradies ist nicht dort, wo es Menschen gewöhnlich suchen.
Es harrt der Entdeckung in uns selbst.
(Christa Franze)
Mach dir zur Gewohnheit
Mach dir zur Gewohnheit mit Gott zu sprechen, der ganz für dich da ist.
Sprich vertraulich, mit grenzenlosem Vertrauen, wie zu deinem besten Freund.
Sprich oft mit Gott – von deinem Leben, deinen Plänen,
Sorgen, Freuden, Befürchtungen – von allem, was dich bewegt.
Bedenke: Gott wartet nicht, bis du kommst.
Er kommt dir schon immer entgegen.
Lebe heute, vergiss die Sorgen der Vergangenheit.
(Epikur von Samos)
Kabir und der Skorpion
Es gibt eine Begebenheit im Leben des Heiligen Kabir, der auf seinem Weg einen Skorpion sah der ins Wasser gefallen war und sich so in einer schlimmen Lage befand. Kabir versuchte den Skorpion zu ergreifen, um ihn aus dem Wasser zu nehmen und aufs Trockene zu setzen. Aber als er versuchte, das Tier zu berühren, stach es ihn, und das tat so weh, dass er seine Hand ein wenig zurückziehen musste. Nach einer Weile streckte er seine Hand wieder aus, aber der Skorpion gab ihm wieder einen heftigen Stich. So musste der heilige Kabir seine verletzte Hand ein zweites mal zurückziehen. Nichts desto weniger versuchte er wiederholt seine Hand auszustrecken um den Skorpion zu erfassen. Da beugte sich sein Begleiter zu ihm herüber und fragte: "Was machst Du da? Weißt Du denn nicht, dass er dich wieder stechen wird?" Kabir antwortete: "Doch, ich weiß es." Warum streckst Du dann Deine Hand aus? "Willst du dich denn immer wieder stechen lassen?" Kabir antwortete: "Ich strecke nicht meine Hand aus, um mir Stiche zu holen, sondern um ihm zu helfen!" Da meinte der andere: "Du versuchst ihm zu helfen; doch er hat die Gewohnheit zu stechen. "Darauf antwortete Kabir. "Wenn er nichts gegen seine Gewohnheit machen kann, warum sollte ich dann meine Gewohnheit ändern? Meine Art zu handeln ist, anderen zu helfen. Ich ändere meine Handlungsweise nicht, und er ändert die seine nicht."
Lebe so mit den Menschen, als sähe es Gott;
Rede so mit Gott, als hörten es die Menschen.
(Seneca)
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Es segne und beschütze uns alle der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.