ich ja auch selber bin

Samenkorn
Das Samenkorn in meiner Hand ist wie eine neue Möglichkeit für etwas, das ich kenne, aber nicht ganz und nicht in allen Facetten. Dieses Gefühl ist nicht an Jahreszeiten gebunden und nicht an den Garten. Jeder Tag ist am Morgen wie ein Samenkorn in meiner Hand. Die Pflanze ist manchmal schon bekannt: das was mich erwartet, was ich vorhabe, auf was ich mich freue und was ich befürchte. Es gibt Tage und Vorhaben, die gleichen eher einer praktischen Nutzpflanze, andere lassen uns auf Blumen hoffen oder es warten Wildkräuter auf uns. Ich möchte den Tag verheißungsvoll sehen. Ich möchte den Morgen in den Tag hinein loslassen, in den Tag hineingehen, vertrauensvoll losgehen, ohne ganz sicher zu sein, was wird. Ich möchte das Samenkorn riskieren, das ich ja auch selber bin.
(Claudia Nietsch-Ochs)


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