Der Domstein
… es wird erzählt:
Es war zu der Zeit, als der Dom in Trier gebaut wurde und Konstantin und Helena noch lebten. Man brauchte riesige, schwere Säulen, damit das Wunderwerk später sicher steht. Da hatte der kluge Architekt eine Idee, die nicht ganz ehrlich war: Er flüsterte dem Teufel eine List zu. Er sagte dem Teufel: „Wir bauen das größte Gasthaus der Welt. Hilfst du mir auch, die Säulen zu holen?“ Der Teufel nickte gierig und versprach, dies zu tun. Immer wieder brachte er Säulen unter mühseliger Arbeit heran. So kam die letzte Säule endlich an, und das Bauwerk stand fast fertig da. Doch als der Bischof das Gebäude als Kirche einweihte, war der Teufel zornig darüber, dass er hereingelegt worden war. In seinem Ärger hob er die letzte Säule hoch und warf sie auf den Dom. Die Säule traf den Dom nur so knapp, dass sie daneben auf dem Boden landete – vor dem Eingang, seitdem dort liegt sie still und geheimnisvoll.
Om Duhmstaan sei mer romgerötscht.
Et waor net emmer ginstig.
De Box zeröss, de Kaap verlohr,
De Kopp zerschonn, blutrinstig.
Kaom eich dann haam, dao wosst eich gleich
eich braucht kann Red' ze haalen,
eich braucht blus guden Dag ze saon,
de anneret soot mein Ahlen.
Roff de Trepp
schlich eich mich off den Ziewen.
Doch mein Klepp
die sein net ausgebliewen.
Auf dem Domstein sind wir herumgerutscht.
Es war nicht immer günstig:
Die Hose zerrissen, die Kappe verloren,
Der Kopf verletzt - blutrünstig.
Kam ich dann heim, da wusste ich schon
ich brauche keine Rede zu halten
ich muss nur "guten Tag" sagen
den Rest sagt mein Alter...
Die Treppe rauf
schlich ich - auf den Zehen.
Aber meine Schläge
die sind nicht ausgeblieben.