Tagesevangelium vom 10. November 2025
Evangelium Matthäus 16, 13–19
In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsaréa Philíppi kam,
fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen den Menschensohn?
Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elíja,
wieder andere für Jeremía oder sonst einen Propheten.
Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!
Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjóna;
denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
Ich aber sage dir: Du bist Petrus – der Fels –
und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen
und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben;
was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein,
und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.
…. Besinnliches zum heutigen Evangelium:
„Die Leute“ – „Ihr aber“ – „Simon Petrus“ (16, 13.15.16): Das sind drei Stufen des Glaubens (der Unglaube kam in 12, 24–25 zu Wort). Jesus bezeichnet sich als den „Menschensohn“, was so viel bedeutet wie „Mensch“, aber seit Ezechiel und Daniel doch nicht irgendeinen beliebigen Menschen bezeichnet. Wenn die Jünger die Lehre Jesu verstanden haben (16, 12), müssen sie auch über seine Person Klarheit haben. Diese Klarheit zu schaffen, ist Zweck der Frage Jesu. „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ Von der Antwort auf diese Frage hängt alles ab. Im Markusevangelium lautet die Antwort des Petrus: „Du bist der Messias“ (Mk 8, 29); bei Matthäus fügt er hinzu: „der Sohn des lebendigen Gottes“. Was nach Mt 14, 33 die Jünger in einer plötzlichen Helligkeit der Nacht gesagt haben, das bekennt jetzt Simon Petrus bei Tag. Jesus bestätigt den Glauben des Simon; er soll Petrus, der Fels, sein, in dem bis zur Wiederkunft des Herrn die Kirche ihr Fundament und ihre Festigkeit haben wird. „Meine“ Kirche, sagt der „Sohn des lebendigen Gottes“; über ihn selbst hat der Tod keine Macht mehr (Röm 6, 9); auch seine Kirche wird dem Ansturm der Todesmächte, den Wehen und Drangsalen, die dem Erscheinen des Menschensohnes vorausgehen, nicht erliegen. Dass sie zu leiden haben wird, sagt die Fortsetzung dieses Evangeliums.
Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast.
Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.
(Roger Schulz)