Tagesevangelium vom 29. Oktober 2025
Evangelium Lukas 13, 22–30
In jener Zeit zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem
von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte.
Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?
Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen;
denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.
Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft
und ruft: Herr, mach uns auf!, dann wird er euch antworten:
Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen:
Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken
und du hast auf unseren Straßen gelehrt.
Er aber wird euch erwidern: Ich weiß nicht, woher ihr seid.
Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan!
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, dass Abraham, Ísaak und Jakob
und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid.
Und sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.
Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein, und da sind Erste, die werden Letzte sein.
…. Besinnliches zum heutigen Evangelium:
Drei Jesusworte sind in diesem Abschnitt zusammengestellt: das Wort von der engen Tür (V. 23–24), das von der geschlossenen Tür (V. 25–27) und schließlich das Wort von der Zulassung aller Völker zum Reich Gottes (V. 28–30). – Das Wort von der engen Tür ist veranlasst durch die Frage nach der Zahl der Geretteten. Jesus hatte von der kleinen Herde gesprochen (Lk 12, 32: Evangelium am 19. Sonntag – Jahr C). Aber wichtiger als die Frage nach der Zahl (die nur Gott kennt) ist das Heil des Fragenden selbst. Die Bekehrung auf die letzte Stunde hinauszuschieben ist mehr als gefährlich. Es gibt in der Geschichte Gottes mit jedem Menschen und auch mit den Völkern einen entscheidenden Augenblick: „Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt …“ (13, 25: vgl. 16, 16). Eine einzige Mahnung steht in diesem ernsten Evangelium: „Bemüht euch mit allen Kräften!“ (V. 24). Und am Ende eine Verheißung für alle Völker der Erde: Es wird mehr Gerettete geben, als eine engherzige Theologie fassen kann.
Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast.
Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.
(Roger Schulz)