... aus der Vergangenheit:
Gustav Heinemann – der 3. Bundespräsident
Gustav Walter Heinemann (geboren am 23. Juli 1899 in Schkein, heute Teil von Mahlow; gestorben 7. Juli 1976 in Essen) war ein deutscher Politiker, Jurist und Bürgerrechtler, der als bedeutende Stimme für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und soziale Gerechtigkeit in der Bundesrepublik Deutschland galt. Er war Sohn eines Lehrers, wuchs in einer Zeit politischer Umbrüche auf. Schon früh prägten ihn Werte wie Toleranz, Pflichtbewusstsein und soziales Engagement. Heinemann studierte Rechtswissenschaften und promovierte im Bereich Verfassungsrecht; legte dabei besonderen Wert auf Rechtsstaatlichkeit und individuelle Freiheitsrechte. Als Rechtsanwalt und Richter sammelte er Erfahrungen, die sein späteres politisches Denken beeinflussten. Gustav Heinemann engagierte sich früh in zivilgesellschaftlichen Kreisen; setzte sich für Rechtsstaatlichkeit und demokratische Kultur ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg: Beteiligte sich am Wiederaufbau der deutschen Demokratie. War Mitbegründer oder führendes Mitglied relevanter politischer Gruppen, die auf Rechtsstaatlichkeit, Aussöhnung und Grundrechte setzten. Er war Mitglied der CDU, später Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bzw. parteiübergreifend aktiv in zivilgesellschaftlichen Initiativen; war bekannt für sein Maß an Integrität und Unabhängigkeit. Von 1969–1974 war Heinemann Bundespräsident und setzte sich besonders für Menschenrechte, Entspannungspolitik, Frieden und Rechtsstaatlichkeit ein. Seine Amtsführung war geprägt von Deeskalation, Dialogbereitschaft gegenüber Oppositionskräften und einer Betonung moralischer Verantwortung des Staates. Er war ein Befürworter der Ruffinenpolitik der Aussöhnung mit Ostdeutschland und der Ostpolitik im weiteren Sinne; setzte sich für Bürgerrechte, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit ein. Nach der Präsidentschaft setzte er sich als geistiger Wegweiser der demokratischen Kultur, engagierte sich in zivilgesellschaftlichen Initiativen und gab Impulse für Bildung, Rechtsstaatlichkeit und demokratische Werte. Heinemann betonte konsequent die Bedeutung von Verfassungsrechten, Rechtsstaatlichkeit und Schutz der Menschenwürde. Leidenschaftlich war er daran interessiert, die Öffentlichkeit für demokratische Werte zu sensibilisieren und jüngere Generationen in politische Bildung einzubinden. Ein Beispiel war er für Integrität, Bescheidenheit und Verantwortungsträger, der politische Macht durch moralische Autorität ergänzte wurde. Außerdem engagierte er sich für die Wahrung der Menschenrechte international und in der deutschen Innenpolitik; jahrelang verfolgte er eine Politik der Verständigung statt Konfrontation. Heinemann war verheiratet, verbrachte gern Zeit mit Familie und Freunden; schätzte klare Gespräche, nüchterne Analysen und eine faktenbasierte Herangehensweise. Er gilt als ruhiger, analytischer Denker mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit und demokratische Kultur. Bekannt war er für seine empathische Art im Umgang mit Kritikern und Opponenten. Gustav Heinemann verfasste Arbeiten zu Verfassungsrecht, Demokratie, Friedenspolitik und Wertevermittlung. Sein politisches Denken beeinflusste spätere Debatten über Rechtsstaatlichkeit, Bürgerrechte und demokratische Kultur in Deutschland.