….. das Tagesevangelium vom 11. April 2025
Evangelium Johannes 11, 45–57
In jener Zeit kamen viele der Juden, die zu Maria, der Schwester des Lázarus, gekommen waren
und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, zum Glauben an ihn.
Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und sagten ihnen, was er getan hatte.
Da beriefen die Hohepriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein.
Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen.
Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben.
Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen.
Einer von ihnen, Kájaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht nichts.
Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist,
wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht.
Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war,
sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde.
Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch,
um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln.
Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten.
Jesus ging von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden umher,
sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, zu einer Stadt namens Éfraim.
Dort blieb er mit seinen Jüngern.
Das Paschafest der Juden war nahe und viele zogen schon vor dem Paschafest
aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen.
Sie suchten Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden:
Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen.
Die Hohepriester und die Pharisäer hatten nämlich angeordnet, wenn jemand wisse,
wo er sich aufhält, solle er es melden, damit sie ihn festnehmen könnten.
…. Besinnliches zum heutigen Evangelium:
Die Auferweckung des Lazarus war das letzte und größte der Zeichen Jesu. Sie bildet den Abschluss seiner öffentlichen Wirksamkeit und den Übergang zur Leidensgeschichte. Auf das Wunder hin kommen viele zum Glauben an Jesus, die führenden Kreise jedoch sind völlig verblendet. Sie beschließen den Tod Jesu, aber mit der Ausführung des Beschlusses müssen sie warten, bis seine Stunde gekommen ist. Der Hohepriester Kajaphas meint, kluge und realistische Politik zu machen. Er weiß, dass Jesus den Anspruch erhebt, der Messias zu sein; ein solcher Anspruch aber, so wie das Judentum ihn versteht, bedeutet politische Gefahr. Also muss Jesus sterben; im Interesse des Volkes, meint Kajaphas und weiß nicht, wie wahr das ist: Für alle Völker wird Jesus sterben, um aus ihnen das eine Volk Gottes zu machen.
Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast.
Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.
(Roger Schulz)