Abendgebet

Abendgebet

»Mein Herz hat heute 103.389-mal geschlagen;
mein Blut hat einen Weg von 270 Millionen Kilometern zurückgelegt;
ich habe 23.040-mal geatmet und zwölf Kubikmeter Luft in mich eingezogen;
ich habe 4.800 Worte gesprochen, 750 Hauptmuskeln bewegt
und sieben Millionen Gehirnzellen in Tätigkeit gesetzt«.
So hat der beliebte amerikanische Filmkomiker Bob Hope
einmal seine ganz normale Tagesleistung beschrieben.
Und er hat daruntergesetzt: »Jetzt bin ich müde.«

Das steht dir auch zu, möchte man am liebsten sagen. Obwohl diese Vorgänge ganz selbstverständlich, ganz natürlich sind. Sie gehören nun einmal dazu. Sie ermöglichen das, was wir Leben nennen. Aber das wird nicht nach Herzschlägen, Kilometern und Kubikmetern gemessen, sondern danach, was wir daraus machen. Nicht die Zahl der Herzschläge ist wichtig, sondern die Frage, für wen es geschlagen hat. Nicht die Zahl der Worte ist entscheidend, sondern was ich gesagt habe - oder was mir nicht über die Lippen kam. Und wenn ich gut über jemanden gedacht habe, so ist das viel wesentlicher als die Zahl der beteiligten Hirnzellen.
Früher bezeichnete man die innere Inventur als »Gewissenserforschung«. Als Überdenken und Überprüfen all dessen, was der Tag gebracht hat. Und was man damit angefangen hat. »Dem Menschen kündet das Herz die Stunden besser als sieben Wächter auf dem Wachturm«, so hat vor mehr als 2000 Jahren ein weiser Mann uralte Menschheitserfahrung formuliert. Es ist gut, dass wir sie wiederentdecken.
(H.-J. Kreitmeier)

Herr, auf dich vertraue ich,
in deine Hände lege ich mein Leben.

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende
gewähre uns der allmächtige Herr. Amen.


Gute Nacht, Aloys

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