….. Tagesevangelium vom 29. September 2025
Evangelium Johannes 1, 47–51
In jener Zeit sah Jesus Natánaël auf sich zukommen
und sagte über ihn: Sieh, ein echter Israelit, an dem kein Falsch ist.
Natánaël sagte zu ihm: Woher kennst du mich?
Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philíppus rief,
habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.
Natánaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!
Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte,
dass ich dich unter dem Feigenbaum sah; du wirst noch Größeres als dieses sehen.
Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch:
Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.
…. Besinnliches zum heutigen Evangelium:
Über die Berufung der ersten Jünger wird in Joh 1, 35–51 teilweise anders berichtet als in den drei ersten Evangelien. Zunächst fällt auf, wie stark die Jünger selbst an der Berufung weiterer Jünger beteiligt sind; einer findet den andern und führt ihn zu Jesus: Andreas den Simon, Philippus den Natanaël (1, 41.45). Natanaël ist zuerst skeptisch, dann aber erkennt er in Jesus aus Nazaret, dem Sohn Josefs, den im Ersten Bund verheißenen Messias, den „Sohn Gottes“ und „König von Israel“. Der Glaube hat ihn sehend gemacht. – An das Wort „Noch Größeres wirst du sehen“ (1, 50) schließt sich die Verheißung an: „Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen …“ (1, 51). Das Wunder aller Wunder, das Zeichen, dass sich der Himmel geöffnet hat, ist Jesus selbst, der „Menschensohn“, in dem die Fülle der Gottheit wohnt. Die Engel, die über dem Menschensohn auf- und niedersteigen, sind Symbole und Boten der göttlichen Welt, die in Jesus anwesend und sichtbar geworden ist.
Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast.
Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.
(Roger Schulz)