... der Evangelist Matthäus
Wer war er, was war sein Anliegen?
Der heilige Evangelist Matthäus ist eine zentrale Figur des Neuen Testaments. Traditionell gilt er als einer der zwölf Apostel Jesu und als Verfasser des Matthäus-Evangeliums, das das Leben, Wirken, Tod und die Auferstehung Jesu schildert. Besondere Schwerpunkte des Matthäus-Evangeliums liegen auf der Erfüllung der Prophetien des Alten Testaments, der Verbindung zwischen dem Gesetz Moses und dem Lehren Jesu sowie der Verkündigung vom Reich Gottes und der Nachfolge. Matthäus wird oft mit dem Zöllneramt in Kapernaum in Verbindung gebracht. Vor seiner Berufung war er Zöllner. Als Jesus vorbeiging, folgte Matthäus ihm nach; Jesus rief ihn öffentlich, und Matthäus verließ seine Zolleinnahmen, um Jesus nachzufolgen. In der Überlieferung wird betont, dass Jesus ihn zu Tisch bei sich nahm, was seine Bereitschaft demonstriert, ihn als Jünger aufzunehmen. Matthäus wird traditionell mit einem Engel oder einem Menschen dargestellt. Das Symbol verweist auf die menschliche Natur Jesu und auf die Erfüllung der Menschwerdung Gottes im Christus. Das Matthäus-Evangelium wurde vermutlich im 1. Jahrhundert n. Chr. verfasst, oft angenommen vor 80–90 n. Chr., doch das genaue Datum ist umstritten. Die vorgeschlagenen Zeiträume variieren je nach evangelischer Tradition und Textstelle. Das Matthäus-Evangelium verbindet Leben und Lehren Jesu mit der Erwartung, dass Jesus der Messias ist, der das Erfüllungswort des Alten Testaments erfüllt. Ein zentrales Motiv ist die Betonung der Erfüllung prophetischer Schriften aus dem Tanach und die Darstellung Jesu als der, der das Gesetz und die Propheten erfüllt. Das Matthäusevangelium enthält umfangreiche Lehren Jesu, darunter die Bergpredigt, Gleichnisse vom Reich Gottes, moralische Anweisungen und Anweisungen zur Nachfolge. Die Botschaft vom Kommen des Reiches Gottes und Jesu Rolle darin zieht sich durch das Evangelium. Matthäus legt Wert darauf, dass Jünger Jesu sich aktiv an der Verbreitung des Evangeliums beteiligen und Gottes Willen durch Taten der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit verwirklichen. In einigen Traditionen wird Matthäus als Märtyrer angesehen, in anderen wird dies bezweifelt oder nicht eindeutig bestätigt. Die genauen Details seines Lebens außerhalb der biblischen Texte bleiben unklar und sind Gegenstand apokrypher Schriften und späterer Legenden. Matthäus betonte die Kontinuität zwischen dem Alten Testament und der Botschaft Jesu. Sein Evangelium dient als Brücke zwischen jüdischer Tradition und der christlichen Botschaft von Jesus als Erfüller der Schrift. In der christlichen Geschichte wird Matthäus oft als Patron der Zöllner und Buchhalter verehrt; sein Gedenktag variiert je nach Tradition. Am 21. September wird sein Namenstag gefeiert.