Tagesevangelium

….. Tagesevangelium vom 05. September 2025

Evangelium Lukas 5, 33–39


In jener Zeit sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus:
Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die der Pharisäer;
deine Jünger aber essen und trinken. Jesus erwiderte ihnen:
Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen,
solange der Bräutigam bei ihnen ist?
Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein;
dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.
Er erzählte ihnen aber auch ein Gleichnis:
Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Gewand ab und setzt es auf ein altes Gewand.
Sonst würde ja das neue Gewand zerschnitten und zu dem alten
würde das Stück von dem neuen nicht passen.
Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche.
Sonst würde ja der junge Wein die Schläuche zerreißen;
er läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar.
Sondern: Jungen Wein muss man in neue Schläuche füllen.
Und niemand, der alten Wein trinkt, will jungen;
denn er sagt: Der alte ist bekömmlich.

…. Besinnliches zum heutigen Evangelium:
Der Abschnitt Lk 5, 33–39 hat zwei Teile: 1. das Wort über das Fasten, 2. das Doppel-Wort vom neuen Kleid und vom neuen Wein. Das Fasten ist Zeichen der Bußtrauer und des Wartens auf Verzeihung und Hilfe. Im Alten Testament und im Judentum war es eng verbunden mit dem Warten auf das Kommen des Messias. Die Jünger Jesu fasten nicht, denn sie stehen bereits in der Freude der Heilszeit, während die Jünger des Johannes und die Pharisäer noch im Dunkeln tappen und warten. So erhält die Frage nach dem Fasten eine Antwort über die Heilszeit, die Zeit der Freude, die mit dem Kommen Jesu angebrochen ist. Zeit zum Fasten wird sein, wenn der Bräutigam weggenommen ist: wenn Jesus nicht mehr bei den Seinen ist. – Mit dem Wort vom neuen Kleid will Jesus sagen, dass er es für zwecklos hält, das Alte, d. h. die pharisäische Gesetzespraxis, eben nur auszubessern. Mit der Ankunft Jesu hat etwas Neues begonnen; wer sich ihm anschließt, muss das Alte hinter sich lassen (vgl. 5, 11), auch wenn das Neue (wie der neue Wein) einen ungewohnten, herben Geschmack hat.


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