... aus der Vergangenheit:
Karl Carstens – der 5. Bundespräsident
Karl Carstens (1914–1992) war ein deutscher Politiker und Jurist, der von 1979 bis 1984 als Präsident der Bundesrepublik Deutschland amtierte. Geboren wurde er am 14. Dezember 1914 in Bremen. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften wurde Carstens Rechtsanwalt und später Beamter; während des Nationalsozialismus war er Mitglied der NSDAP und der SA, was später Kontroversen auslöste.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Carstens seine politische Laufbahn in der CDU. In den 1950er und 1960er Jahren arbeitete er sich in verschiedene politische Ämter hinein, unter anderem als Staatssekretär im Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (1953–1957) und als Staatsminister im Bundeskanzleramt (1963–1964). Er hatte auch Funktionen im Europäischen Parlament inne.
Während seiner Amtszeit als Präsident des Deutschen Bundestages (1979–1984) spielte Carstens eine wichtige Rolle in der Verfassungspolitik und in der Moderation parlamentarischer Debatten. Sein Amt entsprach einer repräsentativen Rolle mit dem Fokus auf Verfassungs- und Verfahrensfragen, die auch internationale Kontakte und den Austausch mit anderen Parlamenten umfasste.
Carstens’ Präsidentschaft fällt in eine politisch anspruchsvolle Periode der Bundesrepublik, geprägt von innenpolitischen Diskussionen, Sicherheitsfragen im Kalten Krieg und gesellschaftlichen Umbrüchen. Nach dem Ende seiner Amtszeit blieb er in verschiedenen Funktionen politisch aktiv, unter anderem in beratender Tätigkeit und im öffentlichen Leben.
Karl Carsten starb am 29. Mai 1992 in München. Seine Biografie ist geprägt von einer langen, stark parlamentarisch orientierten Laufbahn sowie von kontroversen Phasen in seiner frühen Karriere, die oft in der Debatte über den Umgang mit NS-Vergangenheit diskutiert wurden.