Kleine Ursache – große Wirkung.
Einmal war ein König, der für seinen beispielhaften Gerechtigkeitssinn bekannt war, mit einem kleinen Gefolge ausgeritten. Zur Essenszeit lagerten sie im Schatten und Diener bereiteten ihrem König ein Stück Wildbret. Goldbraun briet das Fleisch am Spieß, als einer der Köche bemerkte, dass sie auch nicht ein Körnchen Salz zum Würzen des Fleisches mitgebracht hatten. Doch der König wusste Rat. Er befahl einem jungen Mann aus seinem Gefolge, zu dem einsam gelegenen Dorf zu reiten, um dort um etwas Salz zu bitten. „Denn wo gekocht wird, ist meistens Salz vorhanden“, sagte er. Schon schwang sich der Reiter aufs Pferd, als der König ihm nachrief: „Und vergiss ja nicht, für das Salz auch zu bezahlen! Denn falls du nicht bezahlen solltest, könnte dein Beispiel Schule machen und um die Zukunft des Dorfes wäre es dann schlecht bestellt.“ Einer von den Gefolgsleuten fragte: „Was ist denn so schwerwiegend, dass du ihn so sehr ermahnst? Es geht doch nur um ein paar Krümel Salz.“ „Das ist nicht so schwer zu verstehen, wenn man bedenkt, dass kleine Ursachen oft eine große Wirkung zur Folge haben können. Alles entsteht aus Kleinem: Der mächtige Baum aus einem winzigen Samen, Kriege aus einem falschen Wort. Darum seid darauf bedacht, dass das Unrecht der Welt durch euch nicht vermehrt werde. Versteht ihr nun, warum ich darauf bestand, dass er das Salz nicht einfach nehme, sondern dafür bezahle?“