….. Tagesevangelium vom 13. September 2025
Evangelium Markus 4, 1–9
In jener Zeit lehrte Jesus am Ufer des Sees von Galiläa und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn.
Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer.
Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Gleichnissen.
Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen: Hört!
Siehe, ein Sämann ging hinaus, um zu säen.
Als er säte, fiel ein Teil auf den Weg
und die Vögel kamen und fraßen es.
Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab,
und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; 6als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt
und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte.
Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen
und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat und sie brachte keine Frucht.
Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht;
die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, sechzigfach und hundertfach.
Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
…. Besinnliches zum heutigen Evangelium:
In Kap. 4 hat Markus Gleichnisreden zusammengestellt. Eingeleitet wird dieser Abschnitt durch die Verse 1–2, abgeschlossen durch die Verse 33–34. Die Frage nach dem Wesen und Sinn der Gleichnisrede überhaupt wird in dem wichtigen und schwierigen mittleren Teil des Evangelienabschnittes beantwortet (4, 10–12). Hier wird auch das Gleichnis vom Sämann (4, 3–9) grundsätzlich gedeutet; eine weitere Auslegung hat es in den Versen 13–20 gefunden. Im Gleichnis vom Sämann geht es wie in den folgenden Gleichnissen um „das Geheimnis des Reiches Gottes“ (4, 11), um die Art und Weise, wie sich die Gottesherrschaft verwirklicht: ganz anders, als die Menschen es sich denken. Man kann es sehen und hören (Vers 12), es verwirklicht sich im Ereignis und im Wort. Das „Geheimnis“ des Gottesreiches wird aber nur denen gegeben, die „drinnen“ sind: Die „draußen“ sehen nicht und verstehen nicht. Dass es aber die Absicht Jesu gewesen sei, durch die Gleichnisrede denen „draußen“ unverständlich zu bleiben, ist doch wohl eine verfehlte Deutung dieses schwierigen Textes (vgl. Mk 4, 33–34; Mt 13, 13). Jesus will verstanden werden, aber er kann nur von denen verstanden werden, die bei ihm sind (4, 10). Für die andern gibt es den Weg der Umkehr und Vergebung.
Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast.
Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.
(Roger Schulz)