Herr, lehre uns beten
Jesus Christus, einst sind deine Jünger zu dir gekommen
und haben verlangt: “Herr, lehre uns beten.”
Lehre mich einsehen, dass ohne Gebet mein Inneres verkümmert
und mein Leben Halt und Kraft verliert.
Nimm das Gerede von Erlebnis und Bedürfnis weg,
hinter welchem sich Trägheit und Auflehnung verbirgt.
Gib mir Ernst und festen Entschluss, und hilf mir,
durch Überwindung zu lernen, was zum Heil nottut.
Führe mich aber auch in deine heilige Gegenwart.
Lehre mich zu dir sprechen im Ernst der Wahrheit
und in der Innigkeit der Liebe.
Bei dir steht es, mir die innere Fülle des Gebetes zu gewähren,
und ich bitte dich, gib sie mir zur rechten Zeit.
Zuerst aber ist das Gebet Gehorsam und Dienst:
erleuchte mich, dass ich den Dienst in Treue tue.
(Romano Guardini)
„Schmunzeliges“
Ein Mann legte Blumen auf das Grab seiner kürzlich verstorbenen Mutter und als er zurückging, wurde seine Aufmerksamkeit auf einen Mann gelenkt, der an einem Grab kniete. Er schien mit tiefer Intensivität zu beten und wieder holte andauernd: "Warum musstest du sterben. Warum musstest Du sterben. Warum musstest Du nur so früh sterben". Der erste Mann näherte sich ihm und sagte: "Mein Herr, ich möchte Sie in Ihrer tiefen Trauer nicht stören, aber diese tiefe Trauer, diese herzergreifenden Gebete ist mehr, als ich je gesehen habe. Erlauben Sie mir bitte die Frage, wer ist es, den Sie so tief betrauern. Ein Kind? Ihr Vater? Ihre Mutter?" Der Trauernde brauchte einen Moment, um sich zu fassen, dann antwortete er: "Meiner Frau erster Ehemann!"