Kleine Ursache – große Wirkung.
Einmal war ein König, der für seinen beispielhaften Gerechtigkeitssinn bekannt war, mit einem kleinen Gefolge ausgeritten. Zur Essenszeit lagerten sie im Schatten und Diener bereiteten ihrem König ein Stück Wildbret. Goldbraun briet das Fleisch am Spieß, als einer der Köche bemerkte, dass sie auch nicht ein Körnchen Salz zum Würzen des Fleisches mitgebracht hatten. Doch der König wusste Rat. Er befahl einem jungen Mann aus seinem Gefolge, zu dem einsam gelegenen Dorf zu reiten, um dort um etwas Salz zu bitten. „Denn wo gekocht wird, ist meistens Salz vorhanden“, sagte er. Schon schwang sich der Reiter aufs Pferd, als der König ihm nachrief: „Und vergiss ja nicht, für das Salz auch zu bezahlen! Denn falls du nicht bezahlen solltest, könnte dein Beispiel Schule machen und um die Zukunft des Dorfes wäre es dann schlecht bestellt.“ Einer von den Gefolgsleuten fragte: „Was ist denn so schwerwiegend, dass du ihn so sehr ermahnst? Es geht doch nur um ein paar Krümel Salz.“ „Das ist nicht so schwer zu verstehen, wenn man bedenkt, dass kleine Ursachen oft eine große Wirkung zur Folge haben können. Alles entsteht aus Kleinem: Der mächtige Baum aus einem winzigen Samen, Kriege aus einem falschen Wort. Darum seid darauf bedacht, dass das Unrecht der Welt durch euch nicht vermehrt werde. Versteht ihr nun, warum ich darauf bestand, dass er das Salz nicht einfach nehme, sondern dafür bezahle?“
Tagesevangelium
….. das Tagesevangelium vom 26. März 2025
EvangeliumMatthäus 5,17–19
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben!
Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen,
wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt
und die Menschen entsprechend lehrt,
der wird im Himmelreich der Kleinste sein.
Wer sie aber hält und halten lehrt,
der wird groß sein im Himmelreich.
…. Besinnliches zum heutigen Evangelium:
Jesus stellt grundsätzlich klar, wie er zum Alten Testament steht. „Das Gesetz (= die fünf Bücher Mose) und die Propheten“ werden als Einheit gefasst und als Äußerung des Willens Gottes verstanden. Jesus will das, was im Alten Testament begonnen, vorbereitet und angedeutet war, „erfüllen“, d. h. verwirklichen und vollenden. Gottes ursprünglicher, unverfälschter Wille soll ganz geschehen. Dabei ist, wie die Fortsetzung der Bergpredigt zeigt, nicht die äußere Tat das Entscheidende, sondern das „Herz“.
Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast.
Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.
(Roger Schulz)